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In unseren eigenen Worten – In our own words. Geflüchtete Frauen in Deutschland erzählen von ihren Erfahrungen.

Inhaltsangabe des Verlags: IN UNSEREN EIGENEN WORTEN dokumentiert die Lebensgeschichten von mutigen Frauen, die gegen schwierige Realitäten gekämpft haben. Das Buch enthält Texte von und über Frauen und beinhaltet Testimonials von geflüchteten Frauen in Deutschland. Wir näherten uns dem Projekt mit Hilfe der lateinamerikanischen Tradition der Testimonal-Literatur an – dabei immer mit dem Blick darauf, die Stimme der Stimmlosen zu verstärken. Wir sind sicher, das wird uns alle in unserem Kampf für Emanzipation inspirieren.

Das Buch wurde 2015 vom International Women* Space herausgegeben und ist gegen Portokosten sowie Spende erhältlich.

Leseprobe

Irgendwann im Jahr 2013 haben wir uns die Aufgabe gestellt, eine Dokumentation über geflüchtete Frauen in Deutschland zu erstellen. Das war ungefähr ein Jahr nachdem wir mit The International Women Space, unserer politischen Gruppe begannen. Wir wollten besser verstehen, aus welchen Gründen Frauen ihre Heimatländer verließen, um als Geflüchtete nach Deutschland zu kommen, im Herzen der Festung Europas. Frauen, die auswandern könnten, aber kein Visum bekommen haben. Frauen, die Vertriebene in ihren Heimatländern waren, bevor sie versuchten, Europa auf den verfügbaren tödlichen Routen zu erreichen. Frauen, die vor Krieg, Armut und Umweltkatastrophen, verursacht durch die Gier von Konzernen, fliehen. Frauen, die der Verfolgung entkommen wollen, weil sie das ihnen bei ihrer Geburt zugewiesene Geschlecht nicht akzeptieren. Frauen, die vor ihren eigenen Familien weglaufen, weil sie nicht die häusliche Gewalt des Patriarchats akzeptieren.

Als Migrantinnen aus Lateinamerika und geflüchtete Frauen aus afrikanischen Ländern wollten wir Frauen aus dem Nahen Osten, dem afrikanischen Kontinent oder den Balkan-Ländern treffen und ihnen zuhören und Gedanken austauschen. Um unsere eigene Frage „Was machen wir hier?“ zu beantworten, mussten wir mit ihnen sprechen. Können wir das Paradoxon lösen, warum wir ausgerechnet in einem der westlichen Länder Schutz suchen, von denen wir wissen, dass diese Länder an der Destabilisierung unserer Regionen durch Kriege und Neokolonialismus großen Anteil haben? In einer weniger verrückten Welt wäre dies einer der letzten Orte, die wir wählen würden. Jedenfalls war es nur gemeinsam möglich, eine Strategie für die zukünftigen Kämpfe zu finden, die uns alle betreffen. Als Gruppe teilten wir bereits unsere Erfahrungen und je mehr wir miteinander sprachen, umso mehr wollten wir es dokumentieren, in Übereinstimmung mit dem Verständnis, dass das Private auch politisch ist. Wir wollten über die Kriege sprechen, denen Frauen ausgesetzt sind und dieses Buch handelt vor allem darüber.

Empfehlenswert

Die Aktivistinnen vom International Women* Space (IWS) haben Lebensgeschichten von geflüchteten Frauen in Deutschland dokumentiert. Das entstandene Buch wurde kollektiv erarbeitet und beschreibt unterschiedliche Kämpfe von migrierten Frauen mit unterschiedlichen Fluchtgründen.

medica mondiale, Mai 2019