Wir unterstützen Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten.
Suche
05. Januar 2024 - Meldung

Arbeit wirkt trotz Pandemie: Evaluation in der Region Kurdistan Irak

Trotz enormer Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie konnten wir die Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen im Irak verbessern. Das zeigt die Evaluation des Projekts von medica mondiale und HAUKARI. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stellt das Projekt als Praxisbeispiel heraus.

Mitarbeiterinnen unserer Partnerorganisation EMMA im Irak bei der Arbeit im Büro.
Kolleg:innen von EMMA waren am erfolgreichen Projekt beteiligt. Sie leisteten auch während der Corona-Pandemie wertvolle Arbeit.

Ein gestärktes, schützendes Umfeld für gewaltbetroffene Frauen in Geflüchteten-Kontexten in der Region Kurdistan Irak zu schaffen – das war das Ziel des Projekts von medica mondiale und der Organisation HAUKARI, das zusammen mit dem lokalen Frauenzentrums KHANZAD und unserer Partnerorganisation EMMA von 2018 bis 2022 umgesetzt wurde. Trotz erheblicher Einschränkungen vor allem durch die Corona-Pandemie, verweist die abschließende Bewertung auf positive Wirkungen für Frauen und Mädchen sowie auf institutioneller Ebene.

Um in den Provinzen Dohuk und Erbil sowie in der Garmian-Region und in Sulaimania trauma-sensible Unterstützung zu fördern, richtete sich das Projekt zum einen an von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Geflüchteten-Kontexten selbst. Zum anderen konzentrierte es sich auf den Aufbau von Kapazitäten und verbesserten Netzwerken bei staatlichen Einrichtungen (z. B. Polizei), aber auch bei zivilgesellschaftlichen Berater:innen. Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit Entscheidungsträger:innen in der Region die Unterstützungsarbeit nachhaltig stärken.

Bildung und Sensibilisierung: Wichtig für Entwicklungen im Nordirak

Insbesondere die Bildungs- und Sensibilisierungskurse, die die lokalen Partnerorganisationen KHANZAD und EMMA vor Ort ermöglichten, erreichten viele Frauen. Die Kolleg:innen stärkten so Existenzen und berieten weiterführend. Dadurch stieg das Verständnis für die eigenen Rechte und die Unrechtmäßigkeit von Gewalt bei den Frauen deutlich. Ein umfangreiches Supervisionsprogramm für Projektmitarbeiter:innen, aber auch Dienstleister:innen, die gewaltbetroffene Frauen begleiten, trug dazu bei, dass sich diese wertgeschätzt und für ihre weitere Arbeit gestärkt fühlten.

Bereits zu Beginn des Projekts sahen sich die Mitarbeiter:innen angesichts der Kooperation mit staatlichen Akteur:innen und Zivilgesellschaft großen Herausforderungen gegenüber. Umfangreiche Administration band Zeit und Energie, was sich Anfang 2020 mit Beginn der Corona-Pandemie verstärkte.

Kolleg:innen in der Pandemie: Flexibel und innovativ

Um vorhandene Dienste für gewaltbetroffene Frauen aufrecht zu erhalten, wurden Projekt-Ressourcen kurzfristig umverteilt und staatliche Angebote zum Teil von den Projektpartner:innen übernommen. Sie bewiesen laut Evaluation viel Flexibilität und Innovationsbereitschaft. Durch mobile Teams von EMMA, die betroffene Frauen in entlegenen Gebieten aufsuchten, und einer Beratungshotline der Behörde zum Thema Gewalt gegen Frauen, konnten sogar mehr Frauen als geplant beraten werden.

Insgesamt zeigt die Evaluation wie wichtig die gute Zusammenarbeit zwischen den Projekt- und Kooperationspartner:innen ist, um ein erfolgreiches Projekt zu stemmen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstrich die positive Wirkung ebenfalls, indem es das Projekt als Praxisbeispiel für den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 würdigte.

Gruppenbild von Mitarbeiterinnen der irakischen Frauenrechtsorganisation EMMA.
Gruppenbild von Mitarbeiterinnen der irakischen Frauenrechtsorganisation EMMA.
Gruppenbild von Mitarbeiterinnen der irakischen Frauenrechtsorganisation EMMA.
Ihre Spende für unsere Projekte im Nordirak
Unterstützen Sie die Arbeit unserer Kolleg:innen vor Ort - mir Ihrer Spende.