Liebe Leserinnen, liebe Leser,
selten hat uns ein Jahr so bewegt wie 2015. Es war ein Jahr, in dem Gewalt allgegenwärtig war. Wir haben sie in den Medien wahrgenommen: bei den Terroranschlägen in Paris oder den Kriegsberichten aus Syrien oder der Ukraine.
Wir haben sie abseits der täglichen Berichterstattung beobachtet. Zum Beispiel in Afghanistan, wo Menschenrechtsverletzungen und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen immer weiter zunehmen.
Und wir finden sie in Europa, wo die angebliche Wertegemeinschaft der EU tausende Schutzsuchende auf der Flucht, an den Außengrenzen oder in überfüllten Auffanglagern, Verzweiflung, Ausbeutung und Tod überlässt.
Politik und Gesellschaft tragen die Verantwortung, jene, die zu uns kommen, zu schützen und ihnen eine Perspektive zu geben. Dazu gehören Sicherheit, Empathie, der Zugang zu Bildung, Arbeit, Sprache und vor allem traumasensible Beratung und Begleitung.
Um an dieser Verantwortung mitzuwirken, hat medica mondiale 2015 Deutschland zum Projektland erklärt und wird Haupt- und Ehrenamtliche, die mit Geflüchteten arbeiten, im stress- und traumasensiblen Ansatz ausbilden.
Gleichzeitig engagieren wir uns seit März 2015 im Nordirak, wo mittlerweile tausende Geflohene leben. Dort unterstützen wir lokale Behörden und Frauenrechtsinitiativen bei ihrem Engagement für Frauen und Mädchen.
Viele Menschen hierzulande wollen dasselbe wie wir – Frauen und Mädchen, die bei uns oder an anderen Orten der Welt Schutz suchen, zur Seite stehen. Deshalb war 2015 auch – und das macht Mut – ein Jahr der Solidarität. Auch Sie, unsere UnterstützerInnen, haben gehandelt und sich für uns und unsere Kolleginnen in den Projekten mit Spenden, Solidaritätsbotschaften, Kreativität und viel Engagement eingesetzt.
Dafür danken wir Ihnen.