AFPDE unterstützt Frauen, die besonders dringend medizinische Hilfe benötigen. Durch die Vergewaltigungen, bei denen die Täter Gegenstände wie Stöcke, heiße Plastikteile und sogar Glasscherben benutzen, haben viele der Frauen Risse in der Vagina und im Darm und können weder Harn noch Stuhl halten. Bei manchen der Frauen und jungen Mädchen sind Gebärmutter und Vagina komplett zerstört. Einige wurden zudem mit dem HI-Virus infiziert.
Für viele Vergewaltigungsopfer sind Hilfsorganisationen wie AFPDE oftmals die einzige Chance, medizinisch versorgt zu werden. Um in die weit entfernt liegenden Krankenhäuser zu fahren, fehlt den Frauen meist das Geld. Zudem liegen die Dörfer unzugänglich in den Wäldern, es gibt keine Straßen, keine Telefone. AFPDE übernimmt die Kosten für Transport, Behandlung und Medikamente in den Gesundheitszentren. Besonders schwer verletzte Frauen werden in die Krankenhäuser der Städte Kaniola, Walungu und Bukavu gebracht.
Emotionale Unterstützung für Frauen und Mädchen
Fast alle Patientinnen sind schwer traumatisiert und benötigen psychologische Begleitung und Unterstützung bei ihrer sozialen Rehabilitierung. Die Verbrechen, die an ihnen vielfach im Beisein ihrer Familien verübt werden, haben schwerwiegende Folgen für die Betroffenen. Wird eine Frau vergewaltigt, gilt sie als beschmutzt und wird meist von ihren Familien und Dorfgemeinschaften verstoßen. Auf sich allein gestellt, ist sie oftmals weiterer Gewalt ausgesetzt. Die Mitarbeiterinnen von AFPDE geben den Betroffenen die Möglichkeit, über das Geschehene zu sprechen – alle Frauen werden regelmäßig im Krankenhaus oder zu Hause besucht. In einigen Fällen hat AFPDE erfolgreich zwischen Familienangehörigen und betroffenen Frauen vermittelt, um ihre Wiederaufnahme in die Familie sicherzustellen.